In einer, wegen Ausbaumaßnahmen geschlossenen, U-Bahn Station des HVV’s drangen mehrere Explosionen. Kurz danach stieg Rauch auf und man hörte die Sirenen der umliegenden Feuerwehren aufheulen. Mehrere Verletze und eingeschlossenen Personen riefen um Hilfe, lagen auf dem Bahnsteig oder im Gleisbett, andere wandern auf einer Brücke im Schockzustand.
Als die ersten Einsatzkräfte am Einsatzort angekommen waren, wurde der Angriffstrupp kurz eingewiesen, „unbekannte Anzahl von Jugendlichen im Gebäude“ – kurz danach ging der Trupp unter schweren Atemschutz in den verrauchten Bahnhof vor. In der gleichen Zeit wurde ein Sprungretter in Stellung gebracht und ein weiterer Trupp stieg mit einer Leiter zu den unter Schock stehenden Verletzten auf die Brücke, um sie aus dem Gefahrenbereich zu bringen und zu verhindern, dass diese von der Brücke springen.
Die Feuerwehrleute holten mehrere Verletzten, darunter ein Rollstuhlfahrer, aus dem Bahnhof heraus, als durch die Funkgeräte „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY“ ertönte und es Totenstill wurde. Der Mayday-Ruf ist ein Notruf von Angehörigen der Feuerwehr, die selbst in Gefahr oder verletzt sind, sobald der Trupp, welcher um Hilfe gerufen hat, seine Position bekannt gab, rückte ein weiterer Trupp – welcher nur für so einen Notruf bereit steht – selbstständig auf den Weg und fanden Ihre Kameraden eingeschlossen in einen brennenden Technikraum vor und brachten sie in Sicherheit. Draußen wusste jeder was er zu tun hat und der verletzte Kamerad wurde sofort vom Rettungsdienst behandelt.
Was sich anhört wie eines Schreckensszenario, ist eine sehr gut ausgearbeitete Übung, die sich Jan Schmidt von der FF Großhansdorf für die Einsatzkräfte, von Feuerwehr, Rettungsdienst und den Katastrophenschutz ausgedacht hatte. Ausgangslage des Szenarios war eine Party von Jugendlichen im Bahnhof, welche ausartete und mehrere „Polenböllern“ gezündet wurden. In Zusammenarbeit mit der realistischen Unfalldarstellung wurden die Freiwilligen Mimen geschminkt und täuschend echte Verletzungen dargestellt.
Kleine Fehler passieren immer, deshalb über wir ja. Lieber einen technischen Fehler an der Ausrüstung bei einer Übung bemerken, als dann, wenn wirklich jede Sekunde zählt!
Andreas Biemann
„Alle Verletzten wurden schnell gefunden, gerettet und in Sicherheit gebracht“, so Gemeindewehrführer Andreas Biemann bei der anschließenden Manöverkritik im Führungskreis. „Kleine Fehler passieren immer, deshalb über wir ja. Lieber einen technischen Fehler an der Ausrüstung bei einer Übung bemerken, als dann, wenn wirklich jede Sekunde zählt!“ Gleichzeitig bedankte der Wehrführer sich bei seinen Kameraden für den Einsatz, für die Ausarbeitung der Übung bei Jan Schmidt, den teilnehmenden Wehren aus Siek, Hoisdorf, der SEG-Stormarn und bei den Verletzten-Darstellern der FF Ahrensburg, Ahrensfelde, der Jugendfeuerwehr und bei der Hamburger Hochbahn.